Sonntag, 16. August 2015

Der erste richtige Tag & meine Ankunft

Freitag ging mein Abenteuer los: ein Jahr Südkorea. Ich war echt total aufgeregt, weil ich nicht wusste, wie es wird und was überhaupt auf mich zukommt. Vor drei Wochen habe ich meine Abschiedsparty gemacht, doch dort war alles noch viel zu weit weg und danach kam die Zeit mit vielen Verabschiedungen. Sonntag kam meine ganze Familie, um "Auf Wiedersehen" zu sagen und davor und danach immer wieder Freunde, wofür ich total dankbar bin und was mich sehr gefreut hat. Den Freitag frühstückten wir noch und fuhren dann gegen halb zwölf los nach Hamburg zum Bahnhof. Auf dem Weg dahin wurde mir immer mehr bewusst, dass der Abflug schon in ein paar Stunden ist und ich war ziemlich angespannt. Der Abschied fiel extrem schwer und vielen Tränen sind geflossen, aber ich konnte immer noch nicht realisieren, dass ich für ein Jahr nicht in Deutschland bin. Ich weiß nicht, wie ich es ohne die Menschen, die ich so lieb habe, mir so wichtig sind und immer für mich da waren und sind, schaffen soll. Es kam mir aber trotzden nur so vor, als würde ich alleine in Urlaub fliegen und ich war total gespannt auf die Zeit in Südkorea und meine Gastfamilien.
Um 17 Uhr startete mein Flieger nach Dubai, der 6 Stunden ging. Ich hatte das Glück, dass neben mir ein Deutscher saß, der schon öfter an dem Flughafen war, weil alleine wäre ich wahrscheinlich verloren. Es war alles sooo riesig und ein Schild kam vielleicht alle 100m. Für den Weiterflug nach Incheon (Seoul) mussten wir mit einer U-Bahn 15 Minuten zum anderen Gate fahren, obwohl es der gleiche Terminal war. Nach 90 Minuten fahren, laufen und warten, wusste ich wo mein Gate war und musste eine weitere halbe Stunde warten, bevor ich einchecken konnte. Es kam mir viel zu lange vor und ich habe alles versucht, um nicht einzuschlafen, weil ich im anderen Flugzeug nur eine Stunde geschlafen habe. Mit dem A380 ging es um 3 Uhr weiter bis ich um 16 Uhr in Incheon landete. Dieser Flughafen war noch viel größer: Es kam mir so vor, als wäre es eine ganze Insel gewesen die nur ein Flughafen ist. Nach einer Stunde U-Bahn fahren, laufen, laufen, warten und und und hatte ich endlich mein Gepäck und suchte meine Gastfamilie. Aber wo war sie? Nach einer Zeit kam ein Junge mit seiner Mutter an die ebenfalls auf einen Rotarischen Austauschschüler gewartet haben, aber nicht meine Gastfamilie waren. Sie kommen ebenfalls aus Seocheon und hatten meine Gastschwester auf dem Handy angerufen. Meine Gastschwester Chaewon, mein Gastbruder Ji-Ho und ich mussten mit Bus nach Hause fahren, weil meine Gasteltern am arbeiten waren. Also hieß es eine Stunde auf dem Bus warten und danach 3 Stunden Busfahrt, in denen wir uns etwas kennen lernen konnten. Am Ende erzählte mir Chaewon, dass der Bus nach Gunsan fährt und es von dort noch mal eine Stunde zu ihrem Haus ist. In Gunsan war zum Glück meine Gastmutter mit der wir dann nach Hause fuhren. Bloß erst wollten sie mit mir Einkaufen und haben mir Müsli und Milch gekauft, damit ich ein deutsches Frühstück habe und das fand ich so süß von denen. Ji-Ho kaufte mit etwas zu Essen von McDonalds, obwohl ich gar keinen Hunger hatte und nur schlafen wollte. Es schmeckte komplett anders als in Deutschland, weil eine koreanische Soße auf dem Burger war. Ich wusste aber nicht, was genau das war.
Um 23:30 Uhr kam ich bei der Familie an. Auf der Fahrt konnte ich leider nicht viel erkennen, da es ab 20 Uhr komplett dunkel in Korea ist. Das Haus der Gastfamilie ähnelt einer kleinen alten Hütte und mein Zimmer ist auch ziemlich klein. Ich war so kaputt vom ganzen Fliegen, dass ich nur noch schlafen wollte, was mir schwerer fiel als ich dachte, da in Deutschland gerade 17 Uhr war.
Heute war ich fast den ganzen Tag alleine, wo ich in vielen Dingen nicht weiter wusste. Ich wusste nicht, wo ich meine Zähne putzen konnte, weil im Badezimmer kein Waschbecken ist. Ich habe im riesigen Kühlschrank nichts zu trinken bzw. überhaupt ein Glas gefunden oder habe gefühlt eine Stunde gesucht, um einen Löffel zu finden. Es gibt wirklich viele Unterschiede zu Deutschland, vor allem was das Badezimmer angeht. Meine Familie war in der Kirche und mir schrieb meine Gastschwester nachmittags dass sie mich zum Essen abholen würden. Im Auto saß es kleines Mädchen, auf die meine Gastmutter immer aufpasst. Sie war total niedlich und wollte bei uns wohnen, weil sie bei mir bleiben wollte. Das hat mich so glücklich gemacht. Wir fuhren eine Stunde zur Kirche, die wirklich extrem modern war und aßen dort Nudelsuppe, wo ich der nächsten Herausforderung bevor stand. Ich habe es überhaupt nicht geschafft, die Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen und bekam schließlich eine Gabel. Danach war ein Gottesdienst der 2 Stunden ging. Ich hab zwar fast gar nichts verstanden, aber mich hat es total mitgenommen. Es gab ein Schlagzeug, ein Bass, zwei E-Gitarren, ein Keyboard und 2 Sängerinnen und einen Sänger, welche komplett in weiß gekleidet waren und alle anderen Sangen mit Leib und Seele mit, streckten teilweise die Arme hoch und tanzten. Der Pastor war ziemlich locker und lachte oft aber an anderen Stellen schrie er plötzlich ins Mikrofon. Beim letzten Lied schrien die Leute irgendetwas, was ich nicht verstehen konnte und weinten teilweise. Alles zusammen war total mitreißend und nicht in Worte zu fassen.

Da ich noch nicht wirklich was gesehen habe und es immer etwas nebelig ist, obwohl es durchgängig über 30 Grad ist, konnte ich leider noch nicht viele Bilder machen, Nächste Woche werde ich vieles neues erleben und sehen und viel mit meiner Gastschwester weg fahren. Mittwoch beginnt die Schule und ich bin wirklich gespannt, wie das wird.

Ich vermisse euch alle sehr,
eure Sharlien






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