Montag, 7. September 2015

Hanbok aussuchen und alleine in Gunsan

Diese Woche war eine ganz normale Woche, auch wenn es immer noch total spannend für mich ist, das alles erleben zu dürfen. Ich bin heute 24 Tage hier in Seocheon, was mir aber viel kürzer vorkommt. Trotzdem fühlt es sich ein bisschen so an, als wäre ich schon ein kleiner Teil von der Familie geworden und ich fühle mich auch immer wohler.

Montag hatten wir Vormittags wieder koreanisch Unterricht bei zwei Lehrerinnen und mussten uns nach der Mittagspause wieder im normalen Unterricht irgendwie selbst beschäftigen, wodurch es oft langweilig ist und ich immer besser darin werde, an einem Tisch zu schlafen. Im Haus meiner Gastfamilie haben sie mir Schränke in meinem Zimmer leer geräumt, wo vorher die ganze Zeit noch ihre Klamotten verstaut waren und meine in einem Regal waren. So konnte ich endlich die restlichen Sachen aus meinen Koffern holen und das Zimmer besser einrichten. Und das war auch eigentlich alles was ich an dem Tag gemacht habe.

Dienstag ist zwar auch nicht so viel passiert aber es war ein schöner Tag. Ich habe total gemerkt, dass ich immer sicherer beim lesen und schreiben von Hangul (die koreanische Schrift) werde und weiß, wie etwas geschrieben in den Zeichen geschrieben wird wenn ich es höre. Zum Glück besteht die Schrift aus einem Alphabet und das macht es deutlich einfacher, aber trotzdem ist es immer noch komisch, nicht mit Buchstaben zu schreiben. Nach der Schule bin ich mit Eriana (ats aus Florida) und Chaewon (meine Gastschwester) in die Stadt gefahren und sind durch die Make-Up Läden gebummelt. Im "Caffée Bene" haben wir uns mal wieder ein Honey Bread gekauft, wovon ich mich nur noch ernähren könnte, weil es so lecker ist. Es ist ein dickes Stück Toast, welches getoastet ist und auf dem ganz viel Sahne, Karamellsoße und Mandelblättchen sind. Später haben wir noch in einem Chicken Restaurant gegessen und sind dann auch nach Hause gefahren, wo ich noch mit meiner Gastfamilie geredet und etwas im Fernseher geguckt habe, wovon ich aber nicht wirklich etwas verstehen konnte.

Mittwochs und donnerstags müssen wir Austauschschüler immer in eine andere Schule (Bomemaul), um dort koreanisch zu lernen. Wir haben uns aber dieses mal schon eine Stunde vorher getroffen und haben bei Dunkin Donuts gefrühstückt, welches es hier gefühlt in jeder Straße gibt. Ji Woo, die Austauschschülerin aus Australien kam dieses mal auch und mir ihr sind wir nach dem Unterricht 2,5 Stunden ins Norae-Bang (Karaoke-Zimmer) gegangen. Ji Woos Eltern sind koreanisch, deshalb kann sie die Sprache perfekt und ist auch sofort auf die High School gekommen, wo wir erst im März hin gehen können. Nach einem Burger ging es mit Bus zurück zur Schule. Aber dieses auch nur für 2 Stunden. Danach bin ich mit Eriana zu Ediya (asiatisches Starbucks) gefahren und schon wieder Honey Bread gegessen. Insgesamt war es ein sehr schöner Tag, weil alle Austauschschüler zusammen waren und es mit ihnen immer total lustig ist. Abends habe ich mit meiner Gastschwester viel geredet und auch darüber, dass ich total gerne in ihrer Familie bleiben würde und ich mich hier total wohlfühle. Sie möchte es mit ihrer Mutter besprechen aber sie meinte auch dass sie mich total gerne hat und sich dafür einsetzten möchte, dass ich nicht zu meiner zweiten Gastfamilie möchte. Ich hoffe, dass es klappt weil die Austauschschülerin bei meiner zweiten Gastfamilie auch gerne bei denen bleiben würde.

Donnerstag waren wir nach dem koreanisch Unterricht im Bomemaul in einem Hanbok-Laden, wo die Maße von uns genommen wurden und wir schon die Kataloge durchgucken konnten. Ein Hanbok ist die traditionelle Kleidung aus Korea. Für Mädchen ist es ein bodenlanges Kleid, welches aus mehreren Schichten besteht und worüber man eine kurze passende Jacke trägt. Ich habe mich für ein rosa Kleid, mit cremefarbenen Blumen auf dem Rock und dazu einer passenden cremefarbenen Jacke mit gleichen Blumen drauf entschieden. Mein Rotary Club übernimmt die kosten und wir konnten uns entscheiden ob wir einen Hanbok oder die Schuluniform bezahlt haben wollen. Da ich aber die Schuluniform von einer Freundin von meiner Gastschwester geschenkt bekomme, habe ich mich für den Hanbok entschieden, den ich aber auch so oder so genommen hätte, weil ich das viel schöner finde. Mittags mussten wir wieder zurück zur Schule, wonach wir aber wieder in ein Norae-Bang gegangen sind. Dieses mal aber mit den Gastschwestern und das ist jedes mal total lustig mit ihnen. Vorher sind wir Reisburger essen gegangen, die für 3000 Won (ca 2,10€) echt total lecker waren und es so viel war, dass ich danach auch komplett satt war.


Freitag war ich tot müde in der Schule und habe direkt die erste Stunde komplett geschlafen. In der zweiten Stunde war wieder Springseil springen dran und danach hatten die Mädchen der ganzen Schule K-pop Tanz Unterricht, welches aber Spaß gemacht hat. Nach der Mittagspause hatten wir ein Gespräch mit unserer Conselerin und sind danach wieder zum Hanbok-Laden gefahren, wo ich wegen meinem Hanbok eine kleine Diskussion mit ihr hatte, weil sie meinte dass die Farben nicht schön sind. Aber zum Glück hat sich das geklärt und ich bekomme weiterhin den Hanbok, den ich haben möchte. Die Schneiderin war total nett und hat uns allen etwas zu trinken von dem Café nebenan ausgegeben. Danach bin ich mit meiner Gastmutter noch einkaufen und ein Eis essen gefahren und danach ging es nach Hause.

Samstag war ein Sporttag von unserer Schule. Meine Gastschwester ist nicht hingegangen aber da unsere Conselerin meinte, dass wir da sein müssen, wollte ich keinen Stress riskieren und bin früh aufgestanden und mit Bus 1 Stunde zur Schule gefahren. Dort war vielleicht ein Drittel der ganzen Schule. Den Tag davor mussten wir zwischen Tanzen, Baseball, Basketball und Fußball wählen, wovon aber niemand etwas wirklich gemacht hat und man eher nur rum gegangen ist und ein bisschen von jedem gemacht hat. Um halb 11 (nach 1,5 Stunden) anstatt 1 Uhr war es dann auch vorbei und Erina, Ji Woo und ich wurden von einen Lehrer in die Stadt gefahren und sind dann spontan nach Gunsan (die nächst größere Stadt, 1 Stunde von Seocheon entfernt) gefahren. Im Restaurant "Raracost" haben wir drei uns Pizza, Steak und Pasta bestellt und haben für alles nicht mal 20€ bezahlt. Es war soo lecker und frisch alles und dazu noch so günstig. Später sind wir ins Kino und haben Antman geguckt, welches hier auch total günstig ist (Karte und popcorn und 0,5 l Cola für nicht mal 7€). Die meisten Filme sind hier in englisch und haben dann koreanische Untertitel, wodurch ich dieses mal den Film auch komplett verstanden habe. Danach sind wir in ein Viertel zum shoppen gegangen, welches total schön war, weil überall kleine Läden waren. Es ist die größte und beste Möglichkeit zum shoppen hier, aber was mich dann total gewandert hat war, dass es überhaupt keine bekannten Läden gibt, kein H&M oder sonst irgendwas, nur kleine Boutiquen. Dort haben wir auch noch ein Eis gegessen und sind danach mit Bus zurück.

Sonntag sind wir wieder in die Kirche nach Gunsan gefahren und diesesmal kam Eriana auch mit. Ich wurde direkt wieder von allen total herzlich empfangen und hab so viel versucht wie ich es auf koreanisch hinbekomme, weil dort eigentlich keiner englisch spricht. Wir haben auch einen Mann getroffen, der aus Virginia kommt aber jetzt seit vielen Jahren in Gunsan lebt und hier auch geheiratet hat und mir seiner Frau eine 20 jährige Tochter hat. Er selbst kann immer noch quasi kaum koreanisch und nichts lesen oder schreiben, wodurch immer jemand für ihn übersetzt hat aber das hat mich ziemlich gewandert. Er hat uns viel erzählt und auch wo hier Schöne Orte sind und was wir alles machen können, was echt total nett war. Danach sind wir bisschen durch Gunsan gelaufen und haben vor dem Abendgottesdienst bei einem Japaner gegessen.

Die Zeit vergeht so schnell und ich bin echt glücklich. Donnerstag fliegen wir für 3 Tage nach Jeju, die größte und ich denke mit Abstand schönste Insel in Korea. Ich bin schon total gespannt und freue mich wie ein kleines Kind.

Hab' euch alle lieb,
Sharlien










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